30.10.2007

In Nepal mussten wir die Uhr erst einmal um 15 min vor stellen. Ca. 14 Uhr kamen wir in Kathmandu an, der Flughafen war sehr einfach, zuerst stellten wir uns wegen des Visums an, naja, nepalesische Beamte sind sehr gemütlich, erst einmal zahlten wir die 30 $ für das Visa, was uns um 4 Zettel bereicherte, das Bezahlen berechtigte uns zum Anstellen in die nächste Reihe. Während das Anstellen ums Bezahlen sehr schnell ging, dauerte es am 2. Stand um so länger, weil dort 2 Beamte arbeiteten, die mit jemanden nebenbei ein Gepräch führten, es bildete sich deshalb bereits eine Riesenschlange, aber das störte nicht, wir bekamen dort in den Pass ein etwas zerfleddertes Visa eingeklebt, geschafft. Draußen vor der Ausgangshalle warteten wieder viele Taxifahrer, manche hielten Schilder hoch. Gott sei Dank winkte Jan uns zu, ohne Schild stand er da, da wir ihn bereits im August gesehen hatten. AberUnser Hotelzimmer unter so viel Einheimischen hätten wir ihn fast nicht erkannt. Mit dem Gepäck ging es zum Auto, einem älteren Toyota, aber genau war die Marke nicht erkennbar. Zur Begrüßung hing er uns beiden je eine Kette aus Studentenblumen um. Dann stiegen wir in den Wagen und wurden durch das erstaunlich ruhige Kathmandu zum Hotel Manaslu gebracht. Es wird zwar auch gehupt, aber nicht so viel wie in Indien, vielleicht auch weil weniger Rikschas und Fahrräder unterwegs sind. Das liegt warscheinlich auch daran, dass Kathmandu auf 1.300 m liegt und es sehr hügelig ist. Unser Hotel, das Manaslu, ist ein einfaches aber gutes Hotel.
Dann gingen wir erst einmal durch die um die Ecke gelegenen Straßen, hier ist es nicht so hektisch, weil auch mehr Häuser stehen (es ist hier fast 10 Grad kälter). Wir entdeckten ein paar für uns interessante Restaurants und schöne Souvenirläden und ganz ungewöhnlich, sogar einen Supermarkt. Dann entschieden wir uns, in ein thailändisches Restaurant zu gehen. Es hatte eine schöne überdachte Terrasse, ringsherum wuchsen viele Blumen und Pflanzen, sogar eine riesige Bananenstaude. Wir wählten erst einmal Jasmintee und 2 vegetarische Gerichte. Er fragte uns, wie scharf wir die Gerichte haben wollen, wir sagten, so mittelscharf. Holla, was hier mitttelscharf war, ließ uns ganz schön den Atem stocken, aber es war ungemein lecker und da wir einen Riesenbottich voller Reis dazu bekommen haben, war es nur halb so schlimm. Dann ging es noch in den Supermarkt, wo wir noch unsere Wasservorräte auffüllten.

31.10.2007

Am nächsten Tag standen wir so gegen 7 Uhr auf, gingen frühstücken, es gab ein typisch britisches Frühstück, toll waren die Buttercroissants (die gab es warscheinlich wegen der vielen Franzosen im Hotel), aus richtig gutem Blätterteig, zergingen sie bereits auf der Zunge und das in Kombination mit Bitterorangenkonfitüre, ein Traum. Um 9 Uhr holte Jan uns zum Sightseeing ab, wir trafen auch 2 der weiteren Mitstreiter, das waren Rosi aus Bayern und Katzuko aus Tokyo, beide sehr nett und wir haben viel mit ihnen gelacht. Am ersten Tag zeigte uns Jan Sehenswürdigkeiten in Kathmandu und Patan. Nepals Ursprung liegt im Kathmandu- Tal und die ursprünglichste Volksgruppe hier sind die Newar. In Nepal gibt es zahlreiche Religionen, wie den Buddhismus, Hindhuismus und weitere Religionen wie den Tantrismus und den für Nepal typischen Shiva- Kult. Lange Zeit war Nepal das einzige Hindhu- Königreich und ist stark von Tibet beeinflusst worden. Der König Gyanendra wurde inzwischen abgesetzt und hat keine Macht mehr, zur Zeit wohnt er noch im Narayan Hiti-Palast in der Nähe von unserem Hotel. Als erstes besichtigten wir die Svayambhunath- Stupa. Diese befinden sich auf einem Hügel im Westen des Kathmandu- Tales. Oben angelangt, schauen einen die alles sehenden Augen Buddhas an.

Auf einem quadratischen Grundriss erhebt sich oben eine abgeflachte Halbkugel, Buddhas alles sehenden Augenumgeben von einem Geländer mit 211 Gebetsmühlen, auf jeder steht: "om mani padme hum" (das Mandra: "O du Kleinod in der Lotusblüte"). Die Bauweise religiöser Häuser ist von Indien grundverschieden. Das hängt mit den starken tibetischen Einflüssen hinsichtlich Bauweise und Religion zusammen.
Als nächstes besuchten wir den Hauptmagnet in Kathmandu, den Durbar Square mit dem alten Palast. Der Palast mit den Höfen wurde 1560- 1574 von Mahendra Malla in seinen Grundzügen angelegt. Am Eingangsportal steht eine stets mit Zinnober beschmierte Hanuman- Statue, diese gab dem Bereich den Namen Hanum- Dhoka. Er wurde für den Premierminister gebaut. Wunderschön sind die verschiedenen Tempel anzusehen: Narayan- Tempel (Vishnu) mit einer beeindruckenden Garuda- Figur davor, Shiva Parvati- Tempel (aus dem Holzfenster im Obergeschoss lehnt sich dieses Götterpaar heraus), Jagannath- Tempel (einer der ältesten Tempel am Hanuman Dhoka- 1797, mit erotischen Holzschnitzereien wegen alter tantrischer Fruchbarkeitskulte). Und der Kumari Bahal ein mit reichen Holzschnitzereien versehener Klosterbau, hier lebt die Kumari eine Kind- Göttin, die das ganze Jahr hier ist und zum alljährlichen Indrajatra- Fest den König im Amt bestätigt. Auf Bitten hin zeigt sich die Kumari gelegentlich in einem Fenster am Innenhof. Wir hatten Glück und konnten die Göttin am Fenster sehen, sie ist noch ein Kind, vielleicht 8-10 Jahre, denke ich. Es ist streng verboten, sie zu fotografieren. Die Göttin ist die prominenteste von vielen lebenden Göttinnen im Kathmandu- Tal. Die Göttin wird aus buddhistischen Kasten ausgewählt, sie muss besonders unerschrocken sein. Man sperrt sie in einen dunklen Raum oder zeigt ihnen schreckliche Masken von Dämonen und wenn sie nicht weint, dann gilt dies als eines von mehreren Zeichen göttlicher Bestimmung. Bis zur Geschlechtsreife bleiben die Mädchen Kumaris. Sie wird bei ihren wenigen Ausflügen getragen, um nicht den verunreinigten Boden zu berühren. Nach dieser Zeit erhalten die Kumari vom Staat oder den Gemeinden Pension, selten heiraten sie,  denn es soll Unglück bringen mit einer Ex- Göttin verheiratet zu sein. So gut wie alles auf dem Durbar Square, wurde zum Weltkulturerbe erklärt. Wenn man sich dies Bauwerke anschaut, dann versteht man auch warum, die Kunst Mauerwerk mit Holzschnitzereien so formvollendet zu verbinden und dass die Bauwerke die ganzen Jahrhunderte überlebt haben, ist so besonders, dass sie zu Recht den Titel tragen. Die 3 größten Städte im Kathmandu- Tal sind: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Als nächstes fuhren wir nach Patan. Die Stadt ist vorrangig buddhistisch. In der Stadt gibt es 18 Hauptklöster und zahlreiche Nebenklöster. Sehr schön ist an diesem Platz, dass der normale Straßenverkehr nicht zugelassen ist, so verliert der Platz nicht seine Beschaulichkeit. Mittags kehrten wir in ein Dachrestaurant ein. Am Abend wagten wir uns in Kathmandu erst einmal in ein Nepali- Restaurant, nachdem wir zuerst die Setkarte angeboten bekamen, uns die weiteren Gerichte auch nicht zusagten, gingen wir voller Optimismus in das China- Town- Restaurant. Wir waren die einzigen Gäste und als wir vegetarisches Tofu bekamen, wussten wir auch warum, aus irgendeinem Grund war da noch nicht mal Gemüse dabei und der Preis war für Nepal eine Frechheit. Aber man kann nicht immer Glück haben. Anschließend waren wir noch im Internetcafe, Mails schreiben und so für 15 Rs. die Stunde.
 
01.11.2007

Am nächsten Tag gab es Frühstück und nach dem wir in der Hotelloby unsere neuen Mitreisenden, eine Familie aus Rottweil getroffen haben, starteten wir zur Stadtbesichtigung, bereits auf der Fahrt im Auto bemerkten wir, dass wir wohl unsere Kamera vergessen haben, so beschlossen wir, ein fotofreies Sighhtseeing zu machen und uns einfach mal zu entspannen. Zuerst ging es zur Bodnath- Stupa. Sie ist das bedeutenste buddhistische Heiligtum des Kathmandu- Tales. Sie ist 40 m im Durchmesser und in der Höhe ist sie der größte Sakralbau im Tal. Sie ist auf allen 4 Seiten mit den Augenpaaren des Buddha versehen, und von ihr gehen viele Wimpelpaare aus. Sie liegt inmitten von Häuserreihen mit Läden, die Souvenire aller Art darbieten, wie Gebetsmühlen, Räucherstäbchen usw., Um sie herum gibt es viele tibetische Klöster, in einem von ihnen residiert der Cini Lama, nach dem Dalai Lama und Panchen Lama, ist er dritthöchste Würdenträger der Tibeter. Das führt dazu, dass die Stupa v.a. von Tibetern und Sherpas und weniger von newarischen Buddhisten verehrt wird. Im Ostteil  vom Kathmandu findet sich Pashupatinath mit seinen Ghatts, wo am Bagmati- Fluss die Verbrennungsstätten für Hindus zu finden sind. Wir sahen auch eine solche Verbrennung, sie ist geprägt vom familiären Beisammensein und dem gemeinsamen Trauern, die Verbrennungsstellen werden streng nach den Kasten getrennt. An den Verbrennungsghatts ist ein Hospiz angeschlossen und Mutter Theresa hat hier ein Altenheim gegründet. Neben diesen findet sich der Pashupati- Tempel, er ist das bedeutenste hindhuistische Heiligtum. Anschließend fuhren wir nach Bhaktapur weiter. Dort sahen wir wieder den Durbar Square und besichtigten wieder viele Tempel. Zum Mittag kehrten wir in ein Restaurant direkt am Markt im Pagodenstil ein. Anschließend bummelten wir durch die Marktstraße von Bhaktapur, die voller Geschäftigkeit war. Die meisten Einwohner sind Reisbauern und da gerade Erntezeit war, hatten sie ihre Ernte auf den Straßen zum Trockenen ausgebreitet. Dann bisichtigten wir auch den Töpfermarkt. Am Abend gingen wir von dem chinesischen Essen negativ geprägt, wieder zum Thailänder. Aber diesmal war es doch etwas sonderbar, in der 1. Etage des Restaurants saßen viele Jugendliche, die sofort mit ihren Gesprächen aufhörten, als wir den Raum betraten. So gingen wir doch lieber wieder runter und nahmen unten unser Essen ein. Diesmal bestellten wir eine Nachspeise und zwar eine Art Kokosnussmilchbrei mit zerdrückter Banane, lecker lecker. Abends packten wir unsere Sachen, denn am nächsten Tag nach dem Himalya Rundflug am frühen Morgen ging es los nach Changu Narayan.

02.11.2007

Heute mussten wir zeitig aufstehen und fuhren danach zum Flughafen von Kathmandu. Denn Heute hatten wir einen Himalaya Rundflug gebucht. In der Wartehalle warteten wir zwischen Trekking Gruppen bis unser Flug aufgerufen wurde. Es war gar nicht so leicht zu erkennen, wann unser Flug aufgerufen wurde, da die Flüge zuerst in Nepali und dann in einem mal besser mal schlechter zu verstehenden Englisch aufgerufen wurde. Nachdem wir dann mit dem Buss zu unserem Flugzeug gefahren wurden, mussten wir noch warten, bis wir ins Flugzeug konnten, da es noch von außen gewaschen wurde! Und obwohl das Der Mount EverestFlugzeug nicht besonders groß war, waren wir uns sicher, dass alles gut gehen würde, denn schließlich würden wir mit Buddha Air fliegen. Es war an diesem Morgen zwar kalt und bewölkt, aber uns wurde versichert, dass wir die Berge sehen würden, denn Budda Air führt die Flüge nur durch , wenn die Sicht auf die Berge gut ist. Die Flugzeuge waren neue einreihige Propellermaschinen und drinnen war es entsprechend laut, die Stewardessen haben sogar kleine Watteknäulchen für die Ohren ausgeteilt, aber dafür hatte jeder seinen eigenen Fensterplatz. Dann starteten wir, Beim Start erhaschten wir noch einen kurzen Blick auf Kathmandu. Nachdem wir durch die Wolkendecke waren, bekamen wir einen wunderschönen klaren Blick auf die Berge. Die Stewardessen haben noch vor dem Start Bilder mit den einzelnen Bergen, die zu sehen sind, ausgeteilt. Und wir konnten die Berg eklar und majestätisch sehen. Jeder der Passagiere durfte sogar ins Cokpit und hatte so einen noch besseren Blick auf die Berge, besonders der Mount Everest sah beeindruckend aus. Nach etwa einer stunde drehte das Flugzeug um und wie flogen zurück nach Kathmandu. Nachdem die Stewardessen versucht haben, eine DVD, T-Shirts und Videos zu verkaufen, landeten wir wieder bei trübem Wetter in Kathmandu. Dann ging es zu den leckeren Croissants zurück ins Hotel zum frühstücken, danach ging es los nach Changu Narayan.