11.09.2008 Fahrt nach Tomar und erster Besuch der Templerburg.


Heute waren wir wieder zum Frühstücken im Cafe „Rua Mayor“ und anschließend ging die Fahrt weiter. Wir passierten die Grenze zu Portugal und wurden sogleich von Regenwolken und Regen empfangen. Wir fuhren bei Tomar von der Autobahn ab und schlängelten uns vorbei an kleinen Gebirgsflüssen durch schmale Tälern Richtung Tomar. Bei Castello de Bode an einem Stausee fanden wir einen Campingplatz mitten im Wald. Wir zahlten für eine Nacht 14,00 EUR.
Der Zeltplatz bei Tomar.
Der Zeltplatz bei Tomar.
Dafür konnten wir wegen der wenigen Gäste (ein paar Wohnanhänger und noch ein Zelt) uns den Standort für das Zelt frei aussuchen. Wir wählten einen Platz auf dem oberen Teil des Campingplatzes, mit Blick auf den Stausee und bauten dann bei ganz schön starkem Wind unser Zelt auf. Sehr beschwerlich war es, die Heringe in den Boden zu bekommen. Nachdem das erledigt war, tranken wir Kaffee, aßen Kekse und dann starteten wir mit dem Auto nach Tomar.
 
Wir parkten in Tomar nahe der Touristeninfo und liefen hoch zur Burg. Dem „Convento de Cristo“, auch Christuskloster genannt, einer Templerburg mit der größten Klosteranlage Portugals, das Kloster gehört zum Weltkulturerbe. Da es schon gegen Abend war, sah die Brug in der untergehenden Sonne sehr romantisch aus. Vor der Burg kauften wir Obst von Einheimischen (Feigen, Pfirsiche und anderes). Da die Burg gerade geschlossen wurde, umwanderten wir die weitläufige Burganlage, vorbei an Feigenbäumen. Ich pflückte mit Andreas zusammen dabei reife Feigen von Bäumen, blaue und grüne, die wir gleich aßen, alles war sehr lecker. Unterwegs trafen wir eine Schafherde und den Hirten. Dann wurden wir noch von einem gefährlich aussehenden Hund angebellt, der als Wachhund schön hinter einem Zaun war und das Haus bewachte. Wir waren ganz froh, dass wir von dem Hund durch einen Zaun getrennt wurden. Der Hund bellte uns an, wir liefen weiter, der Hund folgte uns, immer am Zaun entlang. Dann hörte das Grundstück, auf dem der Hund war auf. Das Grundstück war abgetrennt durch eine Mauer. Auf einmal machte der Hund einen Satz und sprang über die Mauer und war auf dem Weg vor uns. Oh, war mir komisch, ich war ganz beunruhigt. Andreas sagte, ich solle einfach weiterlaufen und den Hund ignorieren. Ich lief weiter und ignorierte den Hund, aber in meinem Inneren hatte ich Angst und hoffte, dass der Hund dies nicht spürt. Der Hund bellte noch kurz ein wenig, ignorierte uns dann auch und wandte sich von uns ab. Gott sei Dank.

Wir kamen wieder in die Stadt, gingen einkaufen und dann durchwanderten wir das Zentrum der Stadt. Nicht sehr beeindruckend. An manchen Häusern waren über die gesamte Front weiße Fliesenkacheln, blau bemalt angebracht, seltsam sah das aus. Wir suchten uns ein Restaurant, das Angebot war nicht so groß. Als wir am Stadtpark vorbeikamen, entdeckten wir ein Wasserrad im alten maurischen Stil aus Holz, bestückt mit mehr oder weniger ganzen Tonkrügen, das sah sehr schön aus.

Wir kehrten in ein Restaurant ein, in Portugal wird man plaziert und bekommt einen Tisch zugeteilt. Teilweise muss man vorher reservieren. Das Essen war eine seltsame Mischung aus anderen Kochkulturen. Andreas hatte Chicken Curry, naja, es schmeckte zwar, aber eher wie zusammengepanscht. Ich bestellte mir Schweinefleisch mit Garnelen. Eine seltsame Mischung, aber nicht uninteressant. Die Soße war sehr ölig und stark mit Mehl angedickt. Während des Essens beobachteten wir eine Familie und die Verwandten und rätselten, zu welchem Anlass sie Essen gegangen sind. Es mutete eher wie eine Trauerfeier an, war es aber warscheinlich nicht. Daran war auch am besten die Mentalität der Portugiesen zu erkennen. Sie sind eher melancholisch, da ihnen in der Geschichte oft nicht so gut mitgespielt wurde, aufgrund von Erdbeben oder des noch nicht so lange vergangenen Bürgerkrieges. Dann sind wir wieder zurück zum Zeltplatz gefahren und sind in unser Zelt gekrochen, Über dem Rauschen des Windes sind wir schnell eingeschlafen.
 
Das Convento de Cristo.
Das Convento de Cristo.