23.03.2006:
(215km) Am Morgen waren die Männer total zerschlagen, Andreas war nur mit einer Eudorlin überlebensfähig. Wir sind erst einmal in Alice Springs frühstücken gegangen, natürlich mit viel Ei. So gestärkt waren wir Souvenirs kaufen, jeder hat sich Digiridoos und viele Boomerangs gekauft.
Dann mussten wir uns sputen, da unser Flug nach Darwin bereits 11.25 Uhr ging. Der Flughafen ist 15 km von der Stadt entfernt und sehr einfach zu erreichen. Auf dem Weg lag optimalerweise auch eine Tankstelle, so konnten wir unseren Mitwagen wieder volltanken. Unser Flug startete pünklich und ohne Turbulenzen landeten wir in Darwin. In Darwin angekommen, sind wir mit dem Mietwagen, wieder ein Toyota Torago, in Richtung Kakadu Nationalpark gestartet. Wir übernachten im Aurora Ressort, das ist ein Ressort mitten im Kakadu Nationalpark. An diesem Ressort begann ein Rundwanderweg von etwa 3,5 km lang, mit Warnschildern vor Salties, die darauf hinwiesen, dass man auf dem Weg bleiben soll. Da wir die Wanderung gemütlich anfingen und am Anfang auch noch versucht haben, Fotokunst zu machen wurde es langsam immer dunkler. Und im Wald mit dem dichten Blätterdach wurde es sehr schnell richtig dunkel. Ich und sogar die Männer hatten richtig Angst, die Geräusche wurden immer schlimmer und auch lauter, man sah ja auch nicht, wo die Geräusche herkamen und der Weg nahm kein Ende. Vor meinen Füßen sprang plötzlich etwas auf den Weg und ich erschrak furchtbar, doch zum Glück es war nur ein Frosch. Dann hörten wir plötzlich ein Knurren, wie ein Hund, der "sauer" ist. Auch Andreas war etwas besorgt, es war dunkel und wir sahen überhaupt nichts, es hätte auch ein uns unbekanntes Tier sein können, aber warscheinlich war es nur ein Flughund, zum Glück war das kurz vor dem Ende des Weges. Auch Mike und Uwe erging es nicht anders, die beiden wurden von einer Heuschrecke angesprungen und waren auch noch etwas nervös. Die Tour war wohl doch etwas zuviel für uns. Nach diesem Nervenkitzel haben wir uns im Ressort bei einem leckeren Abendbrot mit Bier und Wein wieder entspannt. Uwe und Mike mussten ihren Streß durch die Nachtwanderung noch im Ressortpool durch eine kleine Nachtbadeaktion abbauen.
24.03.2006:
Wir sind um 6.30 Uhr zum frühstücken gegangen. Das kontinentale Frühstück (Toast, Obst, Saft, Kaffee oder Tee) war mit 15 AUD etwas teuer und kein Frühstück für richtige Männer, wie Andreas sagte, aber mir hat es gereicht. Dann fuhren wir weiter in den Kakadu- Nationalpark hinein. Wegen des Monsums regnete es sehr viel und es gab auch Gewitter, viele Straßen waren wegen Überflutung gesperrt. Vom Ressort aus sind wir zum Nourlangie Rock mit der Anbangbang Gallerie gefahren. Und wanderten vom Parkplatz auf einen Rundweg zu dem "Gunwarrdehwarrde Lookout", vorbei an Felsen, auf den Zeichnungen der Aboriginies zu sehen waren. Wir sahen auch große Spinnen, Schmetterlinge und auch ein paar Känguruhs. Nach der Wanderung waren wir sehr durchgeschwitzt, weil die feuchte Hitze bereits zu wirken begann, auch wenn man sich kaum bewegte. Ich hatte von unserem gestrigen Abendausflug sehr sehr viele Mosquitoeinstiche und die fingen langsam an zu jucken, nicht gerade angenehm. Dann fuhren wir wieder zurück, Richtung Darwin, wieder die Arnhem Road entlang.
Wir hielten am Adelaide River, um an einer Bootstour zu den springenden Salties teilzunehmen, die Tour kostete pro Person 38 AUD. Als wir auf den Beginn der Tour warteten, merkten wir, dass wir noch 1 Tag mehr Zeit hatten als gedacht, aber keinem war das vorher aufgefallen, so hätten wir uns das Gehetze durch den Kakadu-Nationalpark und die überstürzte Abreise eigentlich schenken können. Aber ich war ganz froh, dass wir wieder aus dem Nationalpark raus waren, ich mochte mir nicht ausmalen, wie meine Arme nach einem weiteren Regenwaldtag ausgesehen hätten. Auf der Boots- Saltie- Tour hat ein Crocodil- Dundy ähnlicher blondhaariger und blauäugiger Typ an einer Art Angel Fleischstücke (ca. 400 g je Stück) befestigt und ins Wasser gehalten. Im Adelaide- River waren einige Salties unterwegs. Sie kamen an das Boot heran. Und als die Krokodile zuschnappen wollten, hat der Mann die Angel übers Wasser gezogen und das Kroko sprang nach dem Köder. Es war schon beiendruckend zu sehen, mit welcher Kraft und Schnelligkeit sich die die Krokodile bewegten, teilweise sprangen sie bis zu 2 Metter aus dem Wasser, ohne Anlauf, quasi aus dem liegen/ schwimmen! Am Ende der Tour wurde noch eine Vogelschar und ein Adler gefüttert. Die Vögel haben die ihnen zugeworfenen Futterbrocken im Flug gefangen. Und der Adler hat sich seine Leckerli aus der Hand des Crocodil- Dundy Typen geholt. Nach 1 1/2 h war die Tour vorbei, aber sie hat sich gelohnt, wir haben viel gesehen, sogar einige Baby Salties, am Ende waren wir zufrieden und die Tiere satt. Anschließend sind wir nach Darwin weitergefahren. Nach kurzer Diskussion buchten wir für 2 Nächte im Value Inn 2 Doppelzimmer, für 130 AUD die Nacht. Es waren sehr einfache Zimmer, aber durchaus ausreichend, das erste Zimmer, das wir hatten, roch sehr muffig, also wechselten wir unproblematisch. Abends sind wir dann in einen Irish Pub gegangen. Endlich mal wieder Guiness, Kilkenny und Cider, es war eine lustige Band da. Und viele Leute tanzten zusammen mit der Band in einer Art Polonnaise durch die Bar.
25.03.2006:
Heute früh haben wir endlich mal wieder ausgeschlafen, bis 9 Uhr. Dann sind wir frühstücken gegangen. Ab Mittag waren die Männer dann beim Hafenangeln. Ich hatte meinen freien Tag, den nutzte ich zum Postkarten schreiben, Wäsche waschen und faulenzen. Nachdem die Wäsche und die Karten fertig waren, habe ich erst mal Darwin erkundet. So viel außergewöhnliches gab es nicht zu sehen. Etwas unheimlich war es, als ein Aboriginie mir die Hand auf die Schulter legte und mich freundlich anlächelte. Die Männer sind um 16.30 Uhr zurückgekommen. Sie versteckten sich in einer Kneipe und kühlten dort ihren Sonnenbrand, denn Sie sich beim Angeln geholt haben mit einem kühlen Bier. Ich habe um 18.30 Uhr meinen Vati zum Geburtstag per Telefon gratuliert, er war ganz verduzt, dass ich von Australien aus anrufen kann. Aber er hat sich sehr gefreut. Mit ihrem Sonnebrand sahen die Männer wie Rothäute aus. Nur bei Andreas geht es, er hat sich Gott sei Dank vorher eingecremt, aber an einigen Stellen ist es recht heftig. Abends waren wir dann noch bei einem Italiener essen. Das Essen war echt genial. Dann sind wir zeitig ins Bett, weil wir zeitig am nächsten Tag um 6 Uhr den Flug kriegen mussten.