Parkhäuser mit Bedienung, eine Kirche als Museum, ein Kloster am Meer und Abendessen im Auto.
Wir sind so gegen 7.30 Uhr aufgestanden und als erstes bin ich kurz in den kleinen zum Haus gehörenden Pool baden gegangen, auch wenn das Wasser eiskalt war. Dann habe ich für uns Frühstück gemacht, lecker Rührei, Kaffee, Weißbrot mit Käse, Honig und Marmelade und Orangensaft und dann haben wir in der Küche gefrühstückt, schön mit Blick auf den offenen Balkon. So gestärkt waren wir bereit für den Tag.
Dann unternahmen wir einen Spaziergang zum Fischereihafen von Paleochora. Auf dem Weg dahin kamen wir an einigen fast fertigen mehrgeschossigen Häusern vorbei. In diesen Häusern standen Ziegen, zum Beispiel auf dem Balkon. Unten im Haus war eine Ziege festgemacht und die jungen Ziegen liefen überall im Haus herum und guckten raus. Das sah schon lustig aus. Nachdem wir nach einigen Regenschauern zurück an unserem Mietauto angelangt waren, fuhren wir durch die Berge nach Chania, auf der einzigen Straße, die es gab. Dort angekommen fanden wir mit Hilfe des GPS- Empfängers von Andreas ein besonderes Parkhaus, in dem wir das Auto am Eingang des Parkhauses abgaben und das Personal das Auto einparkte. Wir erhielten nur eine Art Bon, mit Strichcode versehen. Dann wanderten wir zur Markthalle von Chania. Die Markthalle it ein sternförmige Gebäude, in dem es alle möglichen regionalen Spezialitäten (Fisch, Fleisch, Oliven und Honig) und Souvenire ohne Ende gab. In den Markthallen herrschte reges Markttreiben und es war eine Freude, die Auslagen zu betrachten, die Leute zu beobachten und die verschiedenen Gerüche und Geräusche zu genießen. Dann gingen wir weiter zur Shiavo- Bastion, einer Art Rundturm und der am besten erhaltene Teil der ehemaligen Stadt- Befestigung von Chania. Nachdem wir die schmale Straße zur Bastion hochgewandert waren, erhaschten wir von dort schöne Ausblicke über die Stadt und das Mittelmeer.
Dann gingen wir in das Archäologische Museum, das interessanterweise in einer ehemaligen Kirche untergebracht ist. Die ganzen Exponate aus minoischer, griechischer und römischer Zeit, in der Kirche mit dem herrlichen Gewölbe zu sehen, war sehr reizvoll. Weiter ging es zum alten Venezianischen Hafen, eingerahmt von Tavernen und Cafes, vorbei an den Arsenalen. Auf dem Rückweg zum Parkhaus, auf dem wir absichtlich einige Umwege machten, fanden wir eine gut versteckte Taverne. Nach und nach füllte sich diese mit Einheimischen und wir tranken dort Kaffee und aßen einen Joghurt mit Honig. Schon das Bestellen war lustig, weil es zwar eine englische Karte gab, aber die Bedienung kein Englisch konnte, aber wir haben ja trotzdem bekommen, was wir wollten. Nachdem wir uns in der Taverne gestärkt hatten, sind wir durch schmale Gassen vorbei an einer Katzenmutti mit ihren Jungen zur Kirche Agios Nikolaos gegangen. Diese Kirche wurde von einem osmanischen Sultan zu einer Moschee umgewandelt und nach der Rückeroberung Kretas wurde die Moschee wieder eine Kirche umgewandelt. Aber das Minarett der Moschee blieb erhalten, was der Kirche ein interessantes Aussehen verleiht.
Nun ging es zurück zum Parkhaus und dort wurde unser Auto wieder an den Ausgang des Parkhauses gestellt, mit laufendem Motor und wir konnten unsere Reise fortsetzen. Unser nächstes Ziel war die Halbinsel Akrotiri, und dort das Kloster Governeto, vorbei am Kloster Agio Triada. Der Weg dahin war schon etwas holprig, aber asphaltiert. Auf dem Parkplatz, der etwas vom Kloster entfernt liegt, warteten wieder Ziegen auf uns. Dann wanderten wir zum Kloster und stiegen einen steinigen, einen unwegsamen Weg hinunter zur Bärenhöhle. Die Höhle wurde in antiker Zeit für rituelle Handlungen zur Ehrung von Artemis, die griechische Göttin, der Jagd, verwendet. Die Höhle ist mit einem Wasserbecken versehen und heute steht gleich am Eingang eine kleine Kapelle. Dann wanderten wir weiter bergab, der Weg wurde immer unwegsamer und holpriger, doch es lohnte sich, wir erreichten das Kloster Katholiko. Eine Klosterruine mit einer Klosterkirche, die nur noch teilweise erhalten ist, wunderbar in steile Felsen eingebaut. Dort findet sich auch eine Brücke, 10 Meter breit, mit den Resten von 2 Zisternen und in dem Felsen sind Höhlen zu sehen, teilweise sind in die Höhlen ein paar Wände eingemauert, sogenannte ehemalige Eremitenhöhlen, die jetzt Wohnungen der Ziegen sind. Wird sind an der Brücke heruntergeklettert und dann kamen wir zu einem Weg, der unter der Brücke hindurchgeht. Es war ein sehr holpriger mit vielen herabgestürzten Steinen versehener Weg, durch eine Schlucht zum Meer hin. Dort befindet sich die ehemalige Anlegestelle für das Kloster Katholiko. Das Kloster wurde übrigens aufgegeben, weil es in früherer Zeit oft, wegen seiner vom Meer gut einsehbaren Lage, das Ziel von Piraten war, die auf dem Mittelmeer unterwegs waren. Wir waren sehr überrascht über den großartigen Ausblick, der uns sich bot: felsige Buchten und hinter uns steile Berge. Toll.
Wir wanderten zurück und kletterten an der Brücke wieder hoch und waren gegen 19 Uhr wieder am Kloster Governeto. Dort konnten wir auch mal reinschauen, wieder hopste eine Katze herum, diemal mit 2 kleinen Katzen, total niedlich. Wir unterhielten uns mit einem Mönch aus dem Kloster, er erzählte uns, dass nur noch 8 Mönche in dem Kloster wohnen und wir bekamen noch was zu naschen, eine selbstgemachte türkische Süßigkeit. Zurück im Auto, haben wir die Reste des Frühstücks gegessen, und zwar Weißbrot mit Mozarella- Käse und Salami, dazu Banane, nicht gerade die große Küche, aber lecker. Dann fuhren wir wieder zurück in unser Hotel nach Cheronnissos und sind schlafen gegangen.