01.10.2009: Heilige Fische eine alte Festung auf dem Berg, arme Esel ein Hungriges Kamel und die Lieder der Kasachen.
Heute ist wieder Fahrtag. Auf dem Plan steht die Fahrt von Buchara zum Jurtencamp bei Yangi-Gazgan über Nurata. Unsere erste Station war die Ruine einer alten Karawanserei, der „Rabat-i- Malik", direkt an der Straße nach Samarkant. Auf der einen Straßenseite war ein großer Wasserspeicher für die Karawanserei mit einer Kuppel zu bestaunen und auf der anderen Straßenseite war das große Eingangsportal der Karawanserei zu sehen. Dahinter sah man die Grundmauern der einzelnen Räume, alles sehr beeindruckend.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Danach ging es weiter nach Nurota, dass wir gegen Mittag erreichten. In Nurota gibt es zwei Sachen, die interessant sind, die heilige „Chashmaquelle" mit vielen Fischen und die Die heiligen Fische von NurotaÜberreste einer Festung, die noch von Alexander dem Großen stammen soll. Als erstes besuchten wir die Quelle mit den Fischen. Die Fische sahen aus wie Forellen. Die Fische leben in 2 Wasserlöchern, die von der Quelle gespeist werden. Nach den Wasserlöchern beginnt ein Fluss. Einige Besucher der Quelle machten sich einen Spaß daraus Gras ins Wasser zu werfen, worauf hin die Fische gleich das Futter fraßen und totales Gezappel herrschte und dort und auf die nächste „Ladung" warteten. An der Quelle gibt es auch noch eine alte Moschee, die wir aber nicht besuchen konnten. Von der Quelle führt ein kleiner Weg, der mit Verkaufsständen gesäumt ist, einen Berg hinauf.
 
Auf dessen Kuppe sind die Überreste der Festung zu sehen. Von der Festung war aber nicht mehr viel übrig, nur ein paar Mauerreste aus getrockneten Lehmziegeln. Aber von den Mauerresten hatte man einen schönen Blick über die Landschaft und die flache und karge Kysylkum Wüste. Andreas musste natürlich jeden Mauerrest untersuchen und bis zum Reste der alten Festunghöchsten Punkt des Berges laufen. In der Zwischenzeit habe ich unten die Aussicht genossen und auf Andreas gewartet. Als wir auf dem Rückweg wieder an der Moschee vorbeikamen, trafen wir wieder unser tägliches Hochzeitspaar, das sich wahrscheinlich in der Moschee seinen Segen abgeholt hat. Zum abschied sang der Imam für das Paar noch einige Zeilen. Das war laut und klang sehr beeindruckend.
 
Wieder zurück am Auto ging die Fahrt weiter zu unserem Jurtencamp über Yangi Gazgan, das ist nur eine kleine Siedlung, in der wahrscheinlich nur Hirten leben und die so auch in Russland hätten stehen können. Unser Jurtencamp erreichten wir dann am frühen Nachmittag. Das Camp bestand aus etwa 8 Jurten, die im Halbkreis angeordnet waren und einem Haus, in dem die Küche untergebracht war und es das Essen gab. Da scheinbar kaum andere Gäste da waren, bekamen wir eine ganze Jurte für uns alleine. Die Jurte war innen rund hatte einen Durchmesser von gut 5 Metern und war Unsere Lehre Jurteetwa 3 bis 4 Meter hoch und völlig ohne Inneneinrichtung. Nur zwei Stapel Decken, die unsere Schlafgelegenheiten waren, lagen für uns bereit. Nachdem wir unsere Jurte bezogen hatten, begann das Highlight des Tages, unser Kamelritt!
 
Unser Kamelführer, ein kleiner alter Usbeke, machte zuerst mit jedem von uns einen Eselsritt. Als erstes musste ich mich auf den Esel setzen und er führte den Esel ein wenig im Kreis herum. Dann musste sich Andreas auf den armen Esel setzen. Da Andreas noch nie auf einem Esel gesessen hatte, sah das sehr lustig aus. Er saß so schief auf dem Esel, dass es so aussah als würde er gleich wieder herunterfallen und seine Füße schwebten nur wenige Zentimeter über dem Boden. Der Kamel- oder Eselsführer musste den Esel sogar etwas mit dem Stock drohen, damit er weiterging. Nach dem der Esels ritt vorüber war, holte der Kamelführer 2 Kamele. Als die Kamele sich hingelegt hatten und wir aufgestiegen waren, ging der Ritt los. Wir zwei je auf einem Kamel und unser Führer, der die Kamele über eine Leine führte, auf seinen Schwarzen Esel vorne Ein Hengst auf dem Eselweg. Das Kamel von Andreas schien den ganzen Tag noch nichts gefressen zu haben. Denn jedes Mal wenn wir an einem Strauch vorbei kamen, musste es etwas von dem Strauch abreißen und fressen. So ritten wir etwa 30 Minuten durch die Wüste, genossen die Aussicht und die Ruhe, die die Kamele durch ihren gleichmäßigen Gang ausstrahlten. Zum Schluss ging es noch auf einen Hügel, von dem wir einen schönen Blick auf das Jurtencamp und die Landschaft hatten. Wir sahen sogar einen Hasen herum hoppeln.
 
Wieder zurück im Camp legten wir uns etwas hin, da wir noch immer mit unseren Magenproblemen zu kämpfen hatten. Nachdem wir gestärkt und erholt wieder aufwachten, sind wir noch etwas spazieren gegangen, begleitet von einer etwas sonderbaren Campkatze. Sie ist immer etwas vorne weggelaufen und hat sich dann hingelegt und auf uns gewartet, gingen wir aber nicht in Ihre Richtung, guckte Sie immer traurig, kam aber hinterher und lief wieder vorneweg. Zum Abendessen gab es wegen unserer Magenprobleme nur Schonkost. Nach dem Abendessen saßen wir noch am Lagerfeuer und ein Kasache sang einige Lieder aus seiner Heimat. Die klangen so nach Weite und Steppe, dass man sich richtig vorstellen konnte wie die Kasachen mit ihren Pferden über die Steppe reiten. Wir unterhielten uns dann noch mit einer Reiseleiterin aus Usbekistan, die schon mehrmals in Deutschland gewesen war. Da es in der Wüste doch ziemlich schnell kalt wurde, sind wir schnell in die Jurten gegangen und haben uns hingelegt.
zwei Kamele und ein Esel